Schleswig (sish) – Der Börmer Landtechnikunternehmer und Stifter Heinz Wüstenberg wurde gestern für sein Lebenswerk mit dem Wirtschaftspreis „Löwe von Schleswig“ ausgezeichnet. Mit der Verleihung wurde eine einzigartige unternehmerische Leistung ebenso ausgezeichnet wie sein langjähriges soziales Engagement.

Stifter und "Löwe von Schleswig": Heinz Wüstenberg. Foto: Henze

Stifter und „Löwe von Schleswig“: Heinz Wüstenberg. Foto: Henze

Seit gestern ist Heinz Wüstenberg damit nicht nur Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Börm und Träger des Schleswig-Holsteiner Stifterpreises 2013, sondern ebenfalls „Löwe von Schleswig“. Bereits zum vierten Mal wurde damit dieser Wirtschaftspreis von der VR Bank Flensburg und den Schleswiger Nachrichten vergeben.

Die Verleihung des Preises durch Wirtschaftsminister Reinhard Meyer wurde von den 75 Gästen mit minutenlangem Applaus gewürdigt. Meyer würdigte in seiner Laudatio den Preisträger als „absolut würdig“. Sichtlich gerührt war Heinz Wüstenberg, der sich erst vor zwei Wochen einer schweren Herzoperation unterziehen musste. „Ich freue mich wirklich sehr“, sagte der neue „Löwe von Schleswig“ und bedankte sich dann vor allem bei seiner Ehefrau Ute für die jetzt schon 60 Jahre lange währende Unterstützung.

Heinz Wüstenberg ist ein lebenserfahrener Mann von bestem Schrot und Korn. Und das hat so gar nichts mit seinen 84 Lebensjahren zu tun, als vielmehr mit einer Lebensmaxime, die für ihn privat wie aber auch im Geschäftsleben gilt. „Durch mein Unternehmen oder meine Familie darf niemanden Schaden zugefügt werden“, sagt der Seniorchef der Wüstenberg-Gruppe, deren Erfolg und Prosperität wesentlich auf seinen Schultern liegt und sicher eine Menge mit persönlichem Pflichtgefühl, Zuverlässigkeit und gesellschaftlicher Verantwortung zu tun hat.

Sieben Niederlassungen mit rund 250 Mitarbeitern -davon 50 Auszubildende- hat der Landtechnik-Unternehmer mit den Jahren in Norddeutschland aufgebaut, einen landwirtschaftlichen Betrieb in Polen dazu, zwischen Elbing und Marienburg gelegen. Beruflich gestartet ist Heinz Wüstenberg einst als Schmiedelehrling im kleinen elterlichen Betrieb in Börm. Nach Meisterschule und Ausbildung zum Hufschmied betätigte er sich schließlich als landwirtschaftlicher Lohnunternehmer, fing mit einem vom Lanz Bulldog-Traktor geschleppten Mähdrescher an, kaufte den ersten selbstfahrenden Drescher, fing schließlich an mit Landmaschinen zu handeln: Das sind die unternehmerischen Wurzeln der Wüstenberg-Gruppe mit Stammsitz in Börm.

Heinz Wüstenberg (links) führt die Stiftung gemeinsam mit seinem Freund Jörg Peters. Foto: Henze

Heinz Wüstenberg (links) führt die Stiftung gemeinsam mit seinem Freund Jörg Peters. Foto: Henze

Lange Jahre bereits, zeitlich ausgehend von der deutschen Wiedervereinigung, ging Heinz Wüstenberg auch die Gründung einer Stiftung durch den Kopf, deren Wirken sich vor allem der Förderung begabter junger Menschen in Schleswig-Holstein widmen soll. Vor nun gut zehn Jahren (wir berichteten über das Jubiläum: Link) war es dann soweit, unter der operativen Führung seines ehemaligen Geschäftspartners und guten Freunds Jörg Peters aus Schleswig wurde schließlich die Heinz Wüstenberg-Stiftung gegründet.

„Fordern und fördern“ lautet die Devise der Stiftung, „wir freuen uns, wenn unsere Stipendiaten und unsere Projekte erfolgreich sind“, erklären Wüstenberg und Geschäftsführer Peters unisono. Rund 50 Maßnahmen organisieren und finanzieren sie jedes Jahr, bislang wurden rund 700.000 Euro zugunsten benachteiligter und talentierter junger Menschen ausgeschüttet. Eine Menge Geld fließt dort also rein, aber das ist nicht das Thema, denn das lautet: „Ich möchte begabten Menschen gute Chancen schaffen, Bildungsgänge und Berufs­abschlüssse zu erreichen, die ihren Möglichkeiten und ihrem Interesse entsprechen“, erklärt Heinz Wüstenberg. Jedenfalls solle es, soweit es in seinen Kräften steht, nicht an den finanziellen Rahmenbedingungen scheitern. Wolfgang Henze