Sabrina Schönfeld studiert an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (Foto: Henze)

Sabrina Schönfeld studiert an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (Foto: Henze)

Kiel. Es ist ein lausig kalter Tag. Der stramme Wind pfeift den Menschen eisig durch die Glieder. Sabrina Schönfeld ist nach einer Pädagogik-Vorlesung schnellen Schrittes unterwegs, um ein paar Fachbücher in der Bibliothek der Kieler Christian-Albrechts-Universität zu bestellen. Nur knapp reicht noch die Zeit, um zwischendurch einen Kaffee zu trinken. Die Pädagogik- und Englisch-Studentin muss ihre Tage gut organisieren, um allen Herausforderungen gerecht werden zu können. Das Studium ist ihr dabei natürlich äußerst wichtig, aber Sabrina Schönfeld ist auch Mutter von Kim (9) und Chris (6), ihren beiden Söhnen, die natürlich die zentrale Rolle im Leben der jungen Frau spielen.

Das Studium hat sie erst zum Wintersemester letzten Jahres aufgenommen, hatte erst unmittelbar zuvor im Schleswiger Berufsbildungszentrum (BBZ) das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg erworben. Sabrina Schönfeld kann damit schon jetzt einen beeindruckenden Lebenslauf vorweisen, denn ursprünglich hatte die junge Frau den Beruf des Kfz-Mechanikers erlernt, wurde während der Ausbildung schwanger und konnte trotz dieser Entwicklung die Lehre erfolgreich abschließen.

Auch nach der Geburt von Sohn Chris war ihr Wunsch, sich beruflich weiter zu qualifizieren, nicht erloschen, und daher stürzte sie sich schon wenige Jahre später auf die Vorbereitung zum Abitur. Die Aufnahme eines Studiums allerdings, das war natürlich ihr erklärtes Ziel, wäre jedoch schwierig geworden, denn neben viel Organisationsleistung und Fleiss muss natürlich auch der wirtschaftliche Rahmen passen. Aber da half ein Zufall nach: 2012 nahm Sabrina Schönfeld auf Vorschlag ihrer Schule an der schleswig-holsteinischen Debattiermeisterschaft teil. Diese wird im Kreis Schleswig-Flensburg finanziell von der Börmer Heinz Wüstenberg-Stiftung getragen. So erfuhr sie quasi nebenbei, dass diese Stiftung begabten jungen Menschen auch ein Stipendium für ein Studium geben kann. Sie bewarb sich, sie hatte damit Erfolg und konnte schließlich ihr Studium als Stipendiatin der Börmer Stiftung aufnehmen. „Sonst wäre es nicht gegangen“, sagt Sabrina Schönfeld, die ihr berufliches Ziel nach dem Master-Abschluss am ehesten als Leiterin einer Kindertageseinrichtung oder aber im Bildungsbereich sieht.

Auch in diesem Jahr fördert die Heinz Wüstenberg-Stiftung wieder die Debattiermeisterschaft. Zurzeit werden die vorgeschlagenen Teilnehmer von Dozent Andreas Kirberger und Projektassistentin Sosan Hasso im Schleswiger BBZ dafür fit gemacht. Am 26. Februar 2014 wird sich gegen 13 Uhr im Bürgersaal des Kreishauses (Flensburger Straße 7, 24837 Schleswig) herausstellen, wer das fünfte Debattierturnier, als Höhepunkt des Schülerprojekts für Rhetorik und demokratische Streitkultur, der Heinz Wüstenberg-Stiftung gewonnen hat. Und einige Zeit später wird sich dann vielleicht zeigen, ob unter den diesjährigen Teilnehmern der Debattiermeisterschaft nicht vielleicht auch ein künftiger „Student“ der Heinz Wüstenberg-Stiftung steckt.

Wolfgang Henze

Neues Medienprojekt zeigt Stiftungswirken

Dieser Text ist erschienen im Rahmen des Projekts „Wir schenken Hilfe – Stiftungen in Schleswig-Holstein“. Dies ist ein kooperatives Medienprojekt in dessen Rahmen die Stiftungen im Land und deren Projekte in den Titeln des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags und A. Beig-Verlags, sowie multimedial erweitert auf den Online-Portalen shz.de und stiften-in-schleswig-holstein.de, porträtiert werden. Die Themen werden in Kooperation mit dem Stiftungsrat der Diakonie Stiftung Schleswig-Holstein und dem schleswig-holsteinischen Innenministerium entwickelt. In jeder Folge der Serie wird eine Stiftung in Schleswig-Holstein journalistisch, geschichtlich und in ihren Kennzahlen in Wort und Bild beschrieben. Vor allem werden Menschen vorgestellt, die eine Stiftung gegründet haben, ihr geschäftsführend vorstehen oder denen durch eine Stiftung geholfen worden ist, oder eine Unterstützung möglich und wünschenswert erscheinen würden. Weitere Informationen zu „Wir schenken Hilfe – Stiftungen in Schleswig-Holstein“ erhalten Sie hier.

Autor: Wolfgang Henze