Siegfried Neumann Stiftung
Kiel. „Eigentlich“, erzählt Julia Borgwardt-Wolff, „wollte mein Großvater Arzt werden, aber der Zweite Weltkrieg und seine Folgen haben das verhindert.“ Geld hätte er damals verdienen müssen, da wäre keine Zeit für ein Studium geblieben. Siegfried Neumann, so der Name ihres Großvaters, hätte sich schließlich als Drucker selbständig gemacht und sei nach schwierigen Anfangsjahren sehr erfolgreich geworden. „Und später wollte er den Menschen etwas zurückgeben, wollte Gutes tun und hat darum 1999 seine Stiftung gegründet“, erzählt die Diplom Designerin, die in dritter Generation, zusammen mit ihrem Vater Kay Dietrich Neumann-Wolff, den Vorstand der Siegfried-Neumann Stiftung bildet.
Der Stiftungszweck liegt in der Unterstützung von Kindern, die wegen Krankheit, Behinderung oder Armut bedürftig sind.
„Das Ziel der Stiftung ist es Leben zu retten“, macht Julia Borgwardt-Wolff deutlich. Neben der finanziellen Beteiligung an Operationen würde die Stiftung daher auch medizinische Forschungsprojekte unterstützen. Dazu gehören Initiativen in Südafrika im Zusammenhang mit der Aids-Hilfe genau so wie die Neu- und Weiterentwicklung von Behandlungs- und Operationsmethoden im Kieler Kinderherzzentrum.
Intensiv beteiligt sich die Siegfried Neumann Stiftung auch an dem Hilfsprogramm „Brücke für herzkranke ausländische Kinder“. Im Berliner Herzzentrum liegen lange Wartelisten von ausländischen Kindern, die unbedingt operiert werden müssen. Da in deren Heimatländern weder entsprechend ausgestattete Krankenhäuser noch qualifiziertes medizinisches Personal zur Verfügung stehen würden, werden viele dieser Kinder in Deutschland und auch in Kiel operiert.
„Die Arbeit der Stiftung wird sehr geschätzt und wir erhalten viele Anfragen nach Unterstützung, denen wir, soweit es sinnvoll und möglich ist, gerne auch nachkommen wollen. Aber auch mit einem größeren Stiftungsvermögen muss man sparsam umgehen“, so Borgwardt-Wolff. Getragen wird die Stiftung durch die Mitglieder, die für das jährliche Stammkapital sorgen, aber auch durch Spenden unzähliger Firmen und Privatpersonen. „Diese Spenden sind sehr hilfreich und ermöglichen uns in vielen Fällen mehr, im Sinne des Stiftungszwecks lebensnotwendige medizinische Hilfe zu leisten. Spenden sind also sehr willkommen.“
Nach eingehender Prüfung wird die Stiftung jährlich neu mit dem Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen ausgezeichnet. Julia Borgwardt-Wolff ist jedenfalls sicher, dass ihr Großvater sehr zufrieden mit der Entwicklung und den Projekten der einst von ihm gegründeten Stiftung wäre.
Projekte der Stiftung
Große Operation an kleinen Herzen
Bei den Patienten im Kieler Zentrum wird ergänzend und ohne zusätzliche Eingriffe die Sauerstoffversorgung permanent überwacht. Die dazu benötigten und sehr kostspieligen Infrarotspektroskopie-Geräte konnten mit Hilfe der Kieler Siegfried-Neumann-Stiftung beschafft werden. (weiterlesen)
Neues Medienprojekt zeigt Stiftungswirken
Dieser Text ist erschienen im Rahmen des Projekts „Wir schenken Hilfe – Stiftungen in Schleswig-Holstein“. Dies ist ein kooperatives Medienprojekt in dessen Rahmen die Stiftungen im Land und deren Projekte in den Titeln des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags und A. Beig-Verlags, sowie multimedial erweitert auf den Online-Portalen shz.de und stiften-in-schleswig-holstein.de, porträtiert werden. Die Themen werden in Kooperation mit dem Stiftungsrat der Diakonie Stiftung Schleswig-Holstein und dem schleswig-holsteinischen Innenministerium entwickelt. In jeder Folge der Serie wird eine Stiftung in Schleswig-Holstein journalistisch, geschichtlich und in ihren Kennzahlen in Wort und Bild beschrieben. Vor allem werden Menschen vorgestellt, die eine Stiftung gegründet haben, ihr geschäftsführend vorstehen oder denen durch eine Stiftung geholfen worden ist, oder eine Unterstützung möglich und wünschenswert erscheinen würden. Weitere Informationen zu „Wir schenken Hilfe – Stiftungen in Schleswig-Holstein“ erhalten Sie hier.
Wolfgang Henze