Rendsburg (sish) – Vor rund zwölf Jahren wurde die Stiftung Deutsche Lutherische Seemannsmission gegründet. Diese fördert mit ihren finanziellen Mitteln und Möglichkeiten die Deutsche Seemannsmission, die in einer Vielzahl von Stationen und Einrichtungen in Deutschlands Häfen Seeleute betreut. Es geht schließlich um die Würde der Seefahrer, wie Stiftungsvorstand Reinhart Kauffeld betont.

Stiftungsvorstand Reinhart Kauffeld. Fotos: Henze, Seemannsmission

Stiftungsvorstand Reinhart Kauffeld. Fotos: Henze, Seemannsmission

Der erste Weg nach dem Anlegen in Kiel führt Pereira Eldrin Paul (28) und Dahal Sagar (32) direkt zur Seafarer Lounge in den Ostseekai. Die beiden Konditoren aus Indien und Nepal gehören zur Besatzung der „MSC Orchestra“, ein schneeweißes Traumschiff, das während der Sommersaison regelmäßig die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt ansteuert. Die Seafarer Lounge, die erst vor rund zweieinhalb Jahren eröffnet wurde, ist für die meisten Besatzungsmitglieder der Kreuzfahrtschiffe schnell zur zeitweiligen zweiten Heimat geworden.

Pereira Eldrin Paul und Dahal Sagar nutzen die Seafarer Lounge in Kiel um Kontakt mit den Familien zu halten.

Pereira Eldrin Paul (Indien) und Dahal Sagar (Nepal) nutzen die Seafarer Lounge in Kiel um Kontakt mit den Familien zu halten.

Frauen und Männer der internationalen Crews können dort günstig einkaufen, telefonieren und vor allem steht dort kostenfrei Internet zur Verfügung, damit die Verbindung zur Familie und Heimat wenigstens über diesen virtuellen Kanal nicht abreißt.

Dahal Sagar beispielsweise ist durchgehend für sieben Monate an Bord im Einsatz. Das ist nicht ungewöhnlich und bedeutet üblicherweise sieben Tage Arbeitswoche, und bis zu 14 Stunden Dienst täglich. Wenige Stunden an Bord, aber auch schöne Aufenthalte bei der Seemannsmission, denn die betreibt die Seafarer Lounge im Ostseekai, bilden beinahe den Kern knappen Freizeitvergnügens für die Crews.

Am 2. Juli 2014 wurde die Lounge eröffnet, bildet damit das vierte Standbein der Seemannsmission in Kiel. Denn die betreibt auch die Seemannsheime in der Nord-Ostsee-Kanal-Schleuse und in Kiel-Holtenau, sowie den Internationalen Seemannsclub „Baltic Poller“ im Ostuferhafen. Überwiegend ehrenamtlich wird die Arbeit geleistet, alleine zwei bis drei Mitarbeiter betreuen die Seafarer Lounge in Kiel.

Die Seemannsmission betreut Besatzungen an Land und auf den Schiffen.

Die Seemannsmission betreut Besatzungen an Land und auf den Schiffen.

Rund 420.000 Euro sind an Kosten bis zur Öffnung der Seafarer Lounge entstanden, erklärt Diakon Rudi Saß, der die Lounge bis zum letzten Jahr geleitet hat, wobei der größte Teil vom Land Schleswig-Holstein, der Gewerkschaft International Transport Workers Federation (ITF) und der Deutschen Seemannsmission getragen worden sei.

Die finanziellen Mittel der Seemannsmission stammen zu einem Teil aus deren eigener Stiftung, die vor rund zwölf Jahren gegründet worden ist. Die Stiftung Deutsche Lutherische Seemannsmission unterstützt Seefahrer internationaler Herkunft, in dem sie die 15 örtlichen Vereine in den norddeutschen Hafenstädten finanziell fördert. Der stellvertretende Stiftungsvorsitzende Reinhart Kauffeld betont, dass es vor allem um die Würde der Seeleute gehen würde. „An Bord geht es ihnen nicht immer gut, die Arbeit ist häufig sehr hart und die Entlohnung oft schlecht“, so Kauffeld. „Wir wollen dies mit den Aktivitäten und in den Stationen der Seemannsmission ein wenig abmildern.“

Besonders auf die Flagge geschrieben hat sich die Stiftung die Projekte Weihnachts-Paketaktion, kostenlose Telefonbrücke in die Heimat, sowie die Unterstützung von Seeleuten in Notsituationen. „Aber auch die Helfer können Hilfe brauchen“, sagt Kauffeld, „denn auch unsere Mittel sind begrenzt und über Spenden und Zustiftungen freuen wir uns immer“, und weist abschließend auf das Spendenkonto der Stiftung hin. Wolfgang Henze

Info:
Stiftung Deutsche Lutherische Seemannsmission
Kanalufer 48, 24768 Rendsburg
Vorstand: Jürgen Johannesdotter, Reinhart Kauffeld, Dr. Dieter Radtke
homepage: www.stiftung-seemannsmission.de

Spendenkonto:
Evangelische Bank eG
IBAN: DE92 5206 0410 0008 8888 84
BIC: GENODEF1EK1