Es ist der Covid-19-Pandemie geschuldet, dass die formelle Ausschüttung der Margret-Schmieding-Stiftung für 2019 erst kürzlich vollzogen werden konnte. Ort der Veranstaltung waren einmal mehr die Marie-Christian-Heime in Kiel, die mit 1.000 Euro ebenfalls zu den geförderten Institutionen gehörten.

Ausschüttung (v.l.): Burkhard Ziebell, Ulrike Marschall, beide Marie-Christian-Heime; Stifter Hartmut Mordhorst und Bernd Hannemann, Diakonisches Werk Schleswig-Holstein. Foto: Henze

6.000 Euro konnte die Margret-Schmieding-Stiftung für das Jahr 2019 ausschütten. Bereits im Jahr zuvor konnte die Gesamtfördersumme die Marke von 60.000 Euro überschreiten. Stifter Hartmut Mordhorst konnte auf diesen Erfolg mit Recht verweisen und bedankte sich sowohl während der 12. Sitzung des Stiftungsrates im Diakonischen Werk Schleswig-Holstein, wie auch bei der Ausschüttungsveranstaltung in Kiel für die geleistete Arbeit der Destinatäre, wie auch für die Arbeit der Stiftungsreferenten im Diakonischen Werk. Die Margret-Schmieding-Stiftung ist eine sogenannte unselbständige private Stiftung, die von einem Stifterpaar gegründet worden ist und unter dem Dach des Diakonischen Werks verwaltet wird.

Bedacht wurden in der kürzlichen Ausschüttung mit jeweils 1.000 Euro das Hospiz Kieler Förde, die evangelische Christusgemeinde in Kronshagen für mildtätige Hilfen, das Haus der Arbeiterwohlfahrt in Kiel, die Kieler Stadtmission für Sozialhilfe, sowie die Marie-Christian-Heime für ein neues Wohnprojekt in Kiel.

Ebenfalls wurde der Kieler Verein Odyssee, Förderverein für Sozialarbeit mit Drogenabhängigen und -gefährdeten mit 1.000 Euro bedacht. Dessen Geschäftsführer Andreas Dehnke erläutert wie das Geld eingesetzt werden soll: „Die 1.000 Euro, über die wir uns wirklich sehr freuen, würden wir sehr gern für unser Segel- und Paddelprojekt verwenden.“ Dehnke betont, dass für einen kleinen Trägerverein ein derartig eigenfinanziertes Projekt manchmal eine besondere Herausforderung, auch wenn wir immer wieder mal Spender für das Projekt begeistern können, sei. Da der Verein ausschließlich mit Konsument*innen illegaler Drogen arbeitet, sei es nicht immer leicht Spender und Förderer zu finden, es lässt sich leider nicht leugnen, dass gerade diese Personengruppe nicht frei von Vorurteilen betrachtet wird.

Der Drogenhilfeverein Odyssee unterhält seit über 30 Jahren in der Landeshauptstadt Kiel ein von allen Seiten anerkanntes differenziertes Hilfeangebot für Konsument*innen illegaler Drogen. In verschiedenen Projekten, vom niedrigschwelligen Kontaktladen, der schwerpunktmäßig Überlebenshilfen bietet, verschiedenen Arbeitsprojekten zur Steigerung der beruflichen Re-Integrationsfähigkeit, bis hin zur hochschwelligen vollstationären Übergangseinrichtung für ehemals Drogenabhängige, wurde ein soziales Netzwerk für drogenabhängige bzw. ehemals abhängige Menschen geschaffen. Ergänzt werden diese Angebote durch aufsuchende Präventionsarbeit in Schulen, für Akteure in den sozialen Arbeitsfeldern und vor Ort auf Veranstaltungen der Party-Szene.

Seefahrtskreuzer Argo. Foto: Odyssee

Odyssee besitzt einen acht Meter langen Seefahrtkreuzer sowie mehrere Kanus und Kajaks (die in unserem Arbeitsprojekt Metha gebaut wurden), die komplett aus Eigenmitteln und Spenden unterhalten werden. Ziel dieses Angebotes ist es, allen interessierten Klient*innen des Vereins und der Drogenhilfe Kiel, die kostenlose Nutzung des Segelbootes und der Kanus und Kajaks zu ermöglichen.

Kanu fahren als Therapie-Angebot. Foto: Odyssee

Immer seltener finden sich bezahlbare und sinnvolle Freizeitaktivitäten, die nicht nur allein, sondern auch in einer kleinen Gruppe durchführbar sind. Gerade das Klientel der Substituierten/ehemals Drogenabhängigen zeichnet sich dadurch aus, dass im Idealfall durch die Ersatzstoffvergabe langjährig vorherrschende Kreisläufe von Geldbeschaffung – Drogenerwerb – Drogengebrauch – erneute Geldbeschaffung usw. endlich durchbrochen werden. Die nunmehr quasi „gewonnene Zeit“ entwickelt sich aber nicht selten zum Problem. Langeweile, Einsamkeit, die Suche nach drogenfreien oder zumindest weniger belasteten Sozialkontakten, sinnvollen Gestaltungsmöglichkeiten der Freizeit und geringe finanzielle Mittel seien hier stichwortartig genannt. An dieser Stelle wollen wir mit unserem Segel- und Paddelangebot ansetzen, um Interessierten ein kostenlos nutzbares Freizeitangebot anzubieten.

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