Molfsee (sish) – „Die Puppen Hanna und Hinnerk sind wichtig“, erklärt Marianne Ehlers, „sie helfen uns, den Kindern die plattdeutsche Sprache näher zu bringen.“ Marianne Ehlers führt die Geschäfte der Plattdüütsch Stiftung Sleswig-Holsteen, die in Molfsee unter dem Dach des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes angesiedelt ist. Die Stiftung ist noch jung, nichts desto trotz ist der Erfolg groß, wie kürzlich Bernd Hannemann, Vorstandsmitglied des schleswig-holsteinischen Stiftungstages erfahren konnte.
Vor rund fünf Jahren übertrug der Eiderstedter Landwirt Wilhelm Nehlsen Pachtland auf der Insel Nordstrand an den Schleswig-Holsteinischen Heimatbund. Dieser übernahm dafür die Trägerschaft einer Treuhandstiftung, deren Ziel die Pflege und Weitergabe der plattdeutschen Sprache an die junge Generation ist.
Nachdem die formalen Kriterien erfüllt waren, darunter auch die Gründung eines Stiftungsrates, konnte schließlich Anfang 2013 die Stiftungsarbeit gestartet werden. Inzwischen bieten 27 Modellschulen in Schleswig-Holstein Plattdeutsch-Unterricht an. „Jeden Monat gehen Anträge von Schulen und Kindergärten auf Übersendung einer Bücherkiste bei uns ein“, erklärt Marianne Ehlers. Für eine dänische Schule gibt es inzwischen sogar eine plattdeutsche Ferienwoche.
Hanna und Hinnerk, die Puppen, sprechen übrigens nur eine Sprache. Plattdeutsch! Das soll Kinder dazu anregen, sich auch nur auf Plattdeutsch mit ihnen zu unterhalten. Der Erfolg sei groß damit, erzählt die Stiftungs-Geschäftsführerin.
Gegenwärtig wird ein neues Online-Plattdeutsch-Wörterbuch erarbeitet, dass letztlich 40.000 Wörter enthalten soll, bislang gibt es nur eines mit 10.000 Worten.
Plattdeutsch ist cool, das predigt die prominente Sängerin Ina Müller schon seit Jahren, Marianne Ehlers stimmt dem sicher zu und der große Erfolg der Stiftungsarbeit spricht ohnedies seine eigene Sprache.