Das Angebot des Diakonischen Werks im Herzogtum Lauenburg ist breit aufgestellt. Besonderes Augenmerk genießen dabei die Projekte im Zusammenhang mit Migration und Integration, die sich wesentlich auch an die Menschen richten, die in den Jahren 2015 und 2016 durch Flucht ausgelöst nach Deutschland gekommen sind. Angesichts dieser Herausforderungen hat das Diakonische Werk zusätzlich Betreuungsaufgaben innerhalb der Flüchtlingsheime, der Unterstützung des Ehrenamts und der Beratung junger Menschen zu Ausbildung und Beruf übernommen. Zusammengefasst werden diese Angebote im Fachbereich Migration und Integration.

Schneiderei und Kreativwerkstatt: Eine Initiative des Diakonischen Werks Herzogtum Lauenburg. Fotos: Henze

So gibt es in Ratzeburg auch zwei Kinder- und Jugendeinrichtungen in der Trägerschaft des Diakonischen Werks im Herzogtum Lauenburg. Im „Gleis 21“ und im „Stellwerk“ wurden dort in Zusammenarbeit mit dem Jugendmigrationsdienst viele Angebote für junge Menschen geschaffen.

Dazu gehört auch die Schneider- und Kreativwerkstatt, in der einmal wöchentlich Kinder, Jugendliche und Erwachsene, mit und ohne Migrationshintergrund, zum gemeinsamen werkeln zusammentreffen. Ausgelöst wurde diese Werkstatt vor einigen Jahren durch den Wunsch vieler Besucher, eigene Kleidungsstücke anfertigen zu wollen. Dies hatte auch damit zu tun, dass besonders Migranten über Erfahrung im Schneidern verfügen.

Bereichsleiterin Stephanie Petersen.

Also wurden Nähmaschinen aufgestellt und mit einer Anschubfinanzierung durch die Diakonie Stiftung Schleswig-Holstein kam die Sache in Schwung, wie Stephanie Petersen fröhlich berichtet. Petersen leitet diese Initiative bereits von Anfang an und kann sich genau so wie Diakonie Geschäftsführer Heiko Steiner über den Erfolg der Aktion freuen.

Die Möglichkeit und das Interesse miteinander kreativ sein zu können, führte schließlich auch dazu, dass das Angebot der Schneiderwerkstatt erweitert werden konnte. So wurde neben individueller Bekleidung auch eine Vielzahl anderer Textilien und kunstgewerbliche Artikel wie Smileybags, Federtaschen, Schürzen und Brötchenbeuteln produziert, aber auch Weihnachtsdekoration gebastelt und Nützliches aus Müll recycelt.

Diakonie-Geschäftsführer Heiko Steiner (links) und Migrationsbeauftragter Christian Klingbeil.

Gemeinsam kreativ sein, sich austauschen, unterhalten, Neues probieren, darum geht es. Themenschwerpunkte wie „Fair Trade“ werden eingebracht und diskutiert, ganz nach den Wünschen der Teilnehmer. Das Angebot fördert ein solidarisches Miteinander, verbessert Sprachkompetenzen und stärkt Eigeninitative und Selbstbewußtsein. Würde es die Schneider- und Kreativwerkstatt nicht seit einigen Jahren geben, dann müsste man sie dringend ins Lebens rufen. whe