Treue

Rundgang: Der Schäferhof bietet stationäre Rehabilitation für Menschen in besonderen Lebenslagen. Foto: Henze

Appen (whe) – Jedes Jahr lädt die Diakonie-Stiftung Schleswig-Holstein besonders treue Spender und Stifter zu einem Treffen ein. Bei dem sollen sie erleben, wie die gespendeten Mittel für diakonische Zwecke eingesetzt werden. Am letzten Wochenende wurde das Treffen auf dem Schäferhof in Appen organisiert.

Knapp 30 Förderer der Diakonie-Stiftung Schleswig-Holstein waren der Einladung zum Schäferhof in Appen gefolgt. Dort konnte im Hofcafé Landespastor Heiko Naß die Gäste begrüßen und mitteilen, warum und wie sich diakonische Arbeit Menschen in Not zuwenden muss. Anhand der Novelle „Der Wunderknabe“ von Hans Künzler machte Heiko Naß deutlich, dass sich manch Handeln und Nutzen im Nachhinein für einen selbst erklärt, und Führung und Begleitung erst am Ende eines Wegs deutlich wird. „Er überblickte schließlich die Welt, auch die verpassten Täler, und es zeigte sich, dass er im Kleiner- und Kürzerwerden ein Leben lang aufwärts gegangen war.“

Deutlich machte der Landespastor ebenfalls, dass trotz aller Herausforderung durch die Flüchtlingsströme im Moment andere Bedürftigen nicht aus den Augen verloren gehen dürfen, und die Bemühungen und Hilfe nicht nachlassen darf. Geschäftsführer Rainer Adomat stellte im Anschluss im Rahmen eines Vortrags den Schäferhof vor, bevor die Gruppe Gäste zu einem ausführlichen Rundgang starten konnte.

Der Schäferhof ist eine Einrichtung der Stiftung Hamburger Arbeiterkolonie und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Einst diente die Stiftung ausschließlich den arbeits- und wohnungslosen Menschen in Hamburg, heute bietet sie auf dem Schäferhof mit 40 stationären Plätzen alleinstehenden Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten Hilfen zum Aufbau neuer Perspektiven für ihr Leben an. Darüber hinaus wird mit Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen langzeitarbeitslosen Menschen geholfen, zurück ins Arbeitsleben zu finden. Zwölf stationäre Plätze bieten alkoholkranken Menschen die Möglichkeiten zur Rehabilitation unter sozialpädagogischer und ergotherapeutischer Begleitung an.

Im Herzen der Anlage steht jedoch die Reitanlage und eine Fertigung im Zusammenhang mit Holzprodukten wie beispielsweise die Reparatur und den Bau von Spezial-Holzpaletten. Mehr als 100 Menschen finden dort in verschiedenen Werkstätten, auf dem Reiterhof, in der Landwirtschaft und dem Naturerlebnisraum sinn- und anspruchsvolle Arbeitsplätze. „Wir sind stolz auf unser Angebot“, erklärte mit Recht Stiftungsratsvorsitzender Bodo Schröder.

Die Besucher waren beeindruckt vom Angebot und den Möglichkeiten der sozialen Rehabilitation auf dem Schäferhof, der mit der Inbetriebnahme eines neuen Pellet-Heizkraftwerks in dieser Woche auch technologisch einen weiteren Schritt in die Zukunft gehen wird.