Berlin (sish) – Sie arbeiten mit anderen Stiftungen, Verbänden und Uni-versitäten zusammen und vergrößern damit ihre Wirkung: Deutsche Stiftungen entdecken zunehmend, wie Kooperationen dabei helfen können, die gemeinnützigen Ziele noch besser zu verwirklichen. Dies ist das Ergebnis einer neuen Befragung des Bundesverbandes Deut-scher Stiftungen.
51,5 Prozent der befragten Stiftungen gaben an, in den zwölf Monaten vor der Befragung Kooperationen eingegangen zu sein. Insbesondere operativ tätige Stiftungen nehmen hier eine Vorreiterrolle ein: Rund 70 Prozent (71,4 %) kooperieren, bei den fördernden Stiftungen nur ein Viertel (24,2 %). Bei Stiftungen, die sowohl fördernd als auch operativ tätig sind, liegt der Anteil bei rund zwei Drittel (67,6 %).
„Vielen Stiftungen ist ein eigenständiges Profil mit erkennbaren Alleinstellungsmerkmalen aus guten Gründen wichtig“, betont Prof. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. „Dennoch können sich für Stiftungen große Vorteile ergeben, wenn sie mit anderen Akteuren zusammenarbeiten. Stiftungen, die kooperieren, wollen ihre Wirkung steigern, Synergieeffekte nutzen, ihre Kompetenzen erweitern und die öffentliche Wahrnehmung erhöhen. Und ähnlich wie im Fußball bringt Teamgeist starke Spieler noch weiter nach vorne.“
Strategie ist wichtig
Besonders wichtig bei Stiftungskooperationen ist eine Strategie, wie die Befragung ergab. Fast drei Viertel (73,6 %) der Stiftungen, die in den letzten 12 Monaten kooperiert haben, besitzen ein definiertes Konzept, das heißt eine schriftlich oder mündlich konkretisierte Kooperationsstrategie.
Partner sind andere Stiftungen, Verbände und Vereine
Kooperiert wird überwiegend mit anderen Stiftungen (69 %) sowie Verbänden und Vereinen (59,8 %). Ein Drittel der Stiftungen (33,3 %) arbeitet mit Universitäten zusammen, wobei größere Stiftungen mit über einer Million Euro Kapital weit häufiger einen Hochschulpartner wählen. Dies hängt möglicherweise mit der Tatsache zusammen, dass kapitalstarke Stiftungen in vielen Fällen die Wissenschaft fördern. Ein weiteres Drittel der befragten Stiftungen kooperiert mit der Wirtschaft (32,2 %) und 28,2 Prozent geben Kommunen als Kooperationspartner an, was sich vermutlich aus der regionalen Fokussierung vieler Stiftungen ergibt.
Über das StiftungsPanel
Die Befragung fand online im Herbst 2014 statt. Befragt wurden Stiftungen, die beim StiftungsPanel des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen registriert sind. Teilgenommen haben 169, das sind knapp 40 Prozent der in diesem Zeitraum 439 registrierten Teilnehmer des StiftungsPanels. Das StiftungsPanel ist das Erhebungsinstrument zur Erforschung der Stiftungslandschaft. Dort können Stiftungen schnell und einfach ihre Meinung zu aktuellen Themen einbringen. Träger des StiftungsPanels ist der Bundesverband Deutscher Stiftungen. Das StiftungsPanel wird gefördert von der Software AG – Stiftung, der Joachim Herz Stiftung und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Quelle: www.stiftungen.org / Bundesverband Deutscher Stiftungen