Knapp einhundert aufmerksame Zuhörer konnten Landespastor Heiko Naß und Bernd Hannemann, beide Vorstände im Netzwerk stiften-in-schleswig-holstein.de zum Stifterforum 2018 am 25. Oktober im „Alten Stahlwerk“ in Neumünster begrüßen. Erstmals fand diese Veranstaltung in Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Stiftungen, Berlin statt. Im Mittelpunkt des Forums standen dabei die zu erwartende Novellierung des deutschen Stiftungsrechts, sowie eine Präsentation zum fünften Geburtstag der Stiftung Beruf und Familie Neumünster – Segeberg.

Diskussion (von links): Landespastor Heiko Naß, Moderator Wolfgang Henze, Professor Dr. Birgit Weitemeyer und Tilo von Riegen, Leiter der Kommunabteilung des schleswig-holsteinischen Innenministeriums. Fotos: Fehmann, Henze
Landespastor Heiko Naß machte in seinem Grußwort das Engagement des Netzwerks stiften-in-schleswig-holstein.de deutlich, dass sich seit zehn Jahren unter dem Dach des Diakonischen Werks Schleswig-Holstein um die Entwicklung der Stiftungslandschaft im nördlichsten Bundesland verdient macht. Insbesondere wies er auf das Weiterbildungs- und Beratungsangebot des Netzwerks hin, das zur Gewährleistung einer guten Stiftungspraxis im Land unentbehrlich sei. „Rund 750 rechtsfähige Stiftungen in Schleswig-Holstein leisten einen wesentlichen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung insbesondere im sozialen, medizinischen und Bildungsbereich“, so Naß. Allerdings, so betonte er auch, könne und dürfe Stiftungswirken kein Ersatz für staatliches Handeln sein. Stiftungen setzen Impulse, stärken Institutionen und schaffen nachhaltige Möglichkeiten, die von staatlicher Seite noch nicht erreicht worden sind. Heiko Naß wies insbesondere auch auf die Verleihung des schleswig-holsteinischen Stifterpreises hin, der durch das Netzwerk gestiftet worden ist und im Zwei-Jahres-Abstand verliehen wird.

Knapp einhundert Zuhörer nahmen am Stifterforum 2018 teil.
Tilo von Riegen, Leiter der Kommunalabteilung im schleswig-holsteinischen Innenministerium und damit auch verantwortlich für die Landes-Stiftungsaufsicht, verlieh in seiner Ansprache dem Dank und die Anerkennung der Landesregierung für das Engagement des Netzwerks Ausdruck. „Das Netzwerk kann sich der Unterstützung der Landesregierung, die zumeist ideellen Charakter hat, auch in Zukunft gewiss sein,“ so von Riegen.

Professort Dr. Birgit Weitemeyer.
Im Zentrum des Forums stand jedoch der Vortrag von Professor Dr. Birgit Weitemeyer, der sich mit der geplanten Novellierung des deutschen Stiftungsrechts befasst. Der größte Unterschied zur aktuellen Gesetzgebung wird sein, dass die 16 Landesstiftungsgesetze durch ein Bundesstiftungsgesetz abgelöst werden sollen. „Damit soll eine einheitliche Handhabung aller rechtsfähigen deutschen Stiftungen erreicht werden,“ so Professor Weitemeyer. Damit einher ginge auch eine deutliche Modernisierung und Aktualisierung des Stiftungsrechts, so dass beispielsweise auch die Auflösung oder die Zusammenlegung von Stiftungen in Zukunft einfacher möglich sein würde. Der Katalog der geplanten Änderungen wird jedenfalls lang sein und für manche Veränderung, vor allem aber zur vereinfachten Handhabung von Stiftungen führen.
Vor fünf Jahren wurde die Stiftung „Beruf und Familie Neumünster – Segeberg“ gegründet (stiften-in-schleswig-holstein.de berichtete mehrfach darüber: Link). Dieser Geburtstag wurde ebenfalls im Rahmen einer Präsentation beim Stifterforum 2018 gefeiert. Seit Gründung wird das Stiftungsziel, die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, unter anderem durch eine Kindernotfallbetreuung erfolgreich erfüllt. Die Kooperation der Stiftung mit der Diakonie Altholstein als Organisator der Betreuungsmaßnahmen hat sich über die Jahre bewährt.

Präsentation „Beruf und Familie Neumünster – Segeberg“ (von links): BuF-Vorstände Bernd Hannemann und Jan Pinno, Moderator Wolfgang Henze und Bettina Niemax, Diakonie Altholstein.