Klimaforscher Professor Mojib Latif, Abenteurer Arved Fuchs, Direktor Tim Scherer von den schleswig-holsteinischen Landesforsten und Ex-Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf eint, dass sie sich als Botschafter für die Stiftung Klimawald engagieren. Wolfgang Henze sprach mit Juliane Rumpf über die Aufgaben von Stiftung und Botschafter
Was ist die Aufgabe der „Klimawald-Botschafter“?
Die Botschafter treffen sich regelmäßig, vor allem um neue Ideen zu entwickeln wie die Klimawälder ausgebaut werden können. Auch geht es darum, neue Unterstützer für die Stiftung zu gewinnen.
Was bringen Sie ganz persönlich ein?
Schleswig-Holstein ist das waldärmste Bundesland, das hat mich schon als Landwirtschafts- und Umweltministerin berührt. Jetzt nutze ich meine Erfahrungen und Verbindungen, um meinen Beitrag zu leisten, damit mehr Wald entstehen kann.
Hätten die Landesregierungen in Vergangenheit und Gegenwart nicht mehr tun können, um zusätzliche Waldflächen bereitzustellen?
Ich hab als Ministerin etliche berechtigte Beschwerden zum Waldmangel gehört. Das Problem war und ist aber die Haushaltssituation. Die lässt kein größeres finanzielles Engagement zu, um neue Wälder aufzuforsten. Umso wichtiger sind private Initiativen wie die Stiftung Klimawald, der Kinderherzwald oder auch die Initiative des Holzspielzeugherstellers Gollnest und Kiesel aus Güster.
Wo liegen denn die größten Probleme für die Stiftung Klimawald zurzeit?
Die Akteure sind alle sehr aktiv, und auch kleine Spenden helfen. Das Problem ist aber die Konkurrenz zur Landwirtschaft. Es ist nicht einfach, kostengünstig an Land zu kommen. Dabei bieten neue Wälder auch Vorteile für die Landwirtschaft. Wald kann nämlich auch auf kleinen Flächen angepflanzt werden, die für die Landwirte nicht mehr so attraktiv sind.
Warum wirken die „Schnittmengen“ zwischen Landwirtschaft und Klima- bzw. Naturschutz so gering?
Das sind sie nicht. Allerdings muss allen Beteiligten noch deutlicher werden, dass Klimaschutz ein bedeutendes Thema ist, dass alle angeht. Dies gilt übrigens auch für die Energiewende, die nicht zurückgedreht werden sollte.
Recht herzlichen Dank für das Gespräch