Rendsburg (diako) – Die Diakonie Stiftung Schleswig-Holstein unterstützt die Winternotausrüstung der diakonischen Wohnungslosenhilfe im Norden mit 6.000 Euro. Vorstand Bernd Hannemann hat am 9. Dezember in Rendsburg Vertretern von Tagestreffs und Beratungsstellen einen symbolischen Scheck überreicht. Mit dem Geld werden warme Kleidung, Winterschuhe, Schlafsäcke und Isomatten für Bedürftige beschafft.
Die Winternotausrüstung ist vor allem für Wohnungslose gedacht, die „Platte machen“, also auf der Straße leben. Schätzungsweise haben in Schleswig-Holstein rund einhundert Menschen kein festes Dach über dem Kopf und lehnen es ab, in den Notunterkünften der Diakonie oder anderer Verbände zu übernachten. „Mit der Spende wollen wir das bereits laufende, vom Land finanzierte Winternotprogramm ergänzen“, so Bernd Hannemann. „Damit vergrößern wir den finanziellen Spielraum der Einrichtungen, um Menschen, die auf der Straße leben, noch besser unterstützen zu können.“ Neben Schlafsäcken und warmer Kleidung werden in einigen Städten, zum Beispiel in Husum, zusätzliche Wohnungen angemietet.
In Schleswig-Holstein ist in den vergangenen Jahren die Zahl der Wohnungslosen oder von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen stetig angestiegen. Im Jahr 2014 nahmen allein in Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster rund 4.600 Menschen die diakonischen Beratungsstellen und Notunterkünfte in Anspruch. Das waren zehn Prozent mehr als 2012. Insgesamt wird die Zahl der Wohnungslosen in Schleswig-Holstein auf mehr als 10.000 geschätzt. Vor diesem Hintergrund fordert die Diakonie den Bau neuer Sozialwohnungen sowie ein festes Kontingent für die Wohnungslosenhilfe.