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Andreas von Gropper (Foto: Henze)
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Dr. Fritz Bahrs (Foto: Henze)
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Petrikirche (Foto: Henze)

Einmal stiften, immer fördern

Ratzeburg. Sie heißen Farbkleks, Gleis 21, Mentor oder auch schulübergreifende Projektwoche. Die Bezeichnungen klingen eigentlich nicht sonderlich spektakulär, sind es aber im Grunde doch. Dahinter verbergen sich Projekte für Kinder und Jugendliche, die nicht nur von der Bürgerstiftung Ratzeburg finanziell gefördert werden, sondern häufig auch von ihr angeregt und organisiert worden sind.
Beispielsweise Mentor. Dahinter steckt ein Förder-Projekt, mit dem die Lese-, Sprach- und Sprechkompetenz von jungen Menschen verbessert werden soll. Tatsächlich steht es häufig bei der Jugend damit nicht zum Besten. Was ist die Folge? Schlechtere Chancen auf eine Berufsausbildung, geringere Qualifikationsmöglichkeiten und Gefahr der gesellschaftlichen Ausgrenzung. Dieser Entwicklung steuert die Bürgerstiftung in Ratzeburg entgegen, in dem sie durch das Projekt Mentor Freude am Lesen wecken und neugierig auf Bücher machen will. Ein Mentor – der Leselernhelfer— ergänzt dabei in ehrenamtlicher Funktion den Deutschunterricht, will diesen aber natürlich nicht ersetzen und ist auch nicht als Nachhilfelehrer zu verstehen.

Jeder Mentor trifft sich ein oder mehrmals in der Woche mit „seinem“ Schüler zum gemeinsamen Lesen und Sprechen. „Leseverführer“ sollen die Mentoren sein, pädagogische Fachkenntnisse sind dafür nicht nötig, Geduld und Einfühlungsvermögen jedoch unverzichtbar.

Eine Vielzahl von jungen Menschen konnten inzwischen durch dieses Bürgerstiftungs-Projekt gefördert werden. Mentor ist aber eben nur ein Projekt, das von der Stiftung unterstützt wird.

Die Bürgerstiftung Ratzeburg begeht 2013 ihren zehnten Geburtstag und gehört damit zu den ältesten Bürgerstiftungen in Deutschland. Ihre Gründung wurde vor allem von dem prominenten Hannoveraner Kriminologen Professor Christian Pfeiffer, der durchaus auch als „Doyen“ der Bürgerstiftungen in Deutschland gelten kann, initiiert. Vor zehn Jahren war es schließlich der Ratzeburger Tierarzt Dr. Fritz Bahrs, der zusammen mit einigen Mitstreitern diese ausschließlich dem Gemeinwohl verpflichtete Institution gegründet hat. Das ursprüngliche von Ratzeburger Bürgern aufgebrachte Stiftungskapital von gut 100.000 Euro ist inzwischen auf mehr als das siebeneinhalbfache angestiegen. Von dessen Erträgen können inzwischen eine Vielzahl von Projekten gefördert werden. Rund 100 Stifterpersönlichkeiten haben sich mittlerweile in Ratzeburg zusammengefunden und das Kapital der Stiftung beigesteuert.

Geschäftsführer Andreas von Gropper, der ehrenamtlich für die Stiftung tätig ist, würde sich natürlich gerne weitere Zustiftungen von Ratzeburgern wünschen. „Der Bedarf an finanzieller Unterstützung vor allem für wichtige Kinder- und Jugendprojekte wächst stetig. Und wo staatliche Hilfe nicht greift, da wollen wir tätig werden, um der jüngeren Generation gute Zukunftsperspektiven zu ermöglichen, “ erklärt von Gropper.

Projekte der Stiftung

Gleis 21 – Miteinander leben lernen

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Foto: Henze

Wenn Stephanie Petersen über Martha spricht, dann liegt immer ein wenig Stolz in ihrer Stimme. Martha, 19 Jahre alt, ist erst vor zwei Jahren als Kriegsflüchtling mit ihrer Familie von Afghanistan ins lauenburgische Ratzeburg gekommen. Schnell nahm die junge Frau, bar von Fremdsprachenkenntnissen, Kontakt zum Jugendtreff Gleis 21 auf. (weiterlesen)

Neues Medienprojekt zeigt Stiftungswirken

Dieser Text ist erschienen im Rahmen des Projekts „Wir schenken Hilfe – Stiftungen in Schleswig-Holstein“. Dies ist ein kooperatives Medienprojekt in dessen Rahmen die Stiftungen im Land und deren Projekte in den Titeln des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags und A. Beig-Verlags, sowie multimedial erweitert auf den Online-Portalen shz.de und stiften-in-schleswig-holstein.de, porträtiert werden. Die Themen werden in Kooperation mit dem Stiftungsrat der Diakonie Stiftung Schleswig-Holstein und dem schleswig-holsteinischen Innenministerium entwickelt. In jeder Folge der Serie wird eine Stiftung in Schleswig-Holstein journalistisch, geschichtlich und in ihren Kennzahlen in Wort und Bild beschrieben. Vor allem werden Menschen vorgestellt, die eine Stiftung gegründet haben, ihr geschäftsführend vorstehen oder denen durch eine Stiftung geholfen worden ist, oder eine Unterstützung möglich und wünschenswert erscheinen würden. Weitere Informationen zu „Wir schenken Hilfe – Stiftungen in Schleswig-Holstein“ erhalten Sie hier.
Wolfgang Henze