Das Café Feuerherz und der TafelLaden sind zentrale Bestandteile der Sozialkirche in Kiel-Gaarden

Das Café Feuerherz und der TafelLaden sind zentrale Bestandteile der Sozialkirche in Kiel-Gaarden

Etwa 150 bis 200 Menschen besuchen täglich die Sozialkirche im Kieler Stadtteil Gaarden. Viele von ihnen kommen, um Lebensmittel bei der Kieler Tafel abzuholen, die dort ihre größte Ausgabestelle betreibt. Die Kieler Tafel ist genau so Projektpartner der Sozialkirche wie auch die Kirchengemeinde Gaarden und die evangelische Stadtmission Kiel. Im Jahr 2008 wurde die Sozialkirche gegründet, bietet ein bemerkenswertes soziales Angebot im größten Problemstadtteil der Landeshauptstadt.

Hell und freundlich wirkt das Café Feuerherz, dessen Stühle beinahe bis auf den letzten Platz besetzt sind. Viele Menschen haben sich aber auch vor dem Kieler Tafel-Laden angestellt, der mitten in der geweihten Kirche großzügigen Raum gefunden hat. Einmal pro Woche können die Kunden der Kieler Tafel Lebensmittel in einer der sechs Ausgabestellen oder im TafelLaden empfangen. Sie spenden dafür je Einkauf einen Euro „Tütengeld“. Die Voraussetzung für die Ausstellung eines Kundenausweises ist der Nachweis der Bedürftigkeit durch ein offizielles Dokument. „Vor allem die Tafel lockt natürlich viele Menschen in unsere Sozialkirche“, erzählt Ernst Lemke, der die Einrichtung für die Kieler Stadtmission leitet. Neben Lebensmitteln werden in der Kirche aber auch eine Menge anderer Angebote für die Menschen organisiert. Dazu gehört das Café Feuerherz genau so wie der Raum der Stille, der sozusagen als kleine Kirche in einer großen Kirche vor allem für Andachten und Gottesdienste genutzt wird. Die Stadtmission ergänzt das Projekt Sozialkirche mit vielen professionellen Beratungsangeboten, Vermittlung geeigneter Hilfen und unterstützende soziale wie kulturelle Einzelprojekte. Die Begegnungsstätte soll den Menschen helfen, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich gegenseitig zu unterstützen. Auch bietet sie einer Vielzahl von langzeitarbeitslosen Menschen aus Gaarden eine Arbeitsgelegenheit und beteiligt sich an sozialen Aktivitäten im Stadtteil.

Die Kirche selber stammt aus den 1960er Jahre und wurde im Laufe der Zeit als Gotteshaus entbehrlich, weil sich in fußläufiger Entfernung zwei weitere Kirchen befinden. Dafür bietet sie jetzt aber wunderschöne Räume als Treffpunkt, eignet sich im hohen Maß als Begegnungsstätte. „Wir wollen den Menschen schöne Rahmenbedingungen für ein paar schöne Stunden am Tag bieten“, erklärt Ernst Lemke, der das Projekt von Anfang an begleitet. Erst kürzlich konnte das Angebot ein weiteres Mal verbessert werden. „Wir haben neue Stühle und Tische für das Café Feuerherz angeschafft“, erklärt Lemken. Möglich wurde dies durch eine Spende von 2000,- der Kieler Margret-Schmieding-Stiftung, die erst am 18. Dezember von Stifter Hartmut Mordhorst und Bernd Hannemann vom Diakonischen Werk Schleswig-Holstein überreicht worden ist (Stiften in Schleswig-Holstein berichtete darüber). Wolfgang Henze