
Die „Owschlager Tafel“ (von links): Peter Leyh, Vokhart Meyer, Hans-Jürgen Kläschen, Ernst und Waltraud Steffen, Erika Sorkale, Horst Wobig, Annelore Wilken, Johannes Will, Karin Reincke und Volker Siegling. Fotos: Henze
Sechs Jahre wurden die Lebensmittel der Rendsburger Tafel in Owschlag in einer privaten Garage vorbereitet und an die Empfänger verteilt. Jetzt konnte das neun Frauen und Männer starke Team rund um Erika Sorkale neue Räume in der Owschlager Grundschule beziehen. „Das ist toll“, so Organisatorin Sorkale, „denn in der kalten Jahreszeit war die ungeheizte Garage schon eine echte Herausforderung für alle.“
56 bedürftige Menschen können zurzeit einmal pro Woche (jeden Dienstag ab 15 Uhr) Lebensmittel in der Owschlager Zweigstelle der Rendsburger Tafel empfangen. Hinter diesen Empfängern stehen zumeist komplette Familien, die über die „Tafel“ mit Lebensmitteln versorgt werden. Rund die Hälfte der Empfänger sind Asylbewerber oder Flüchtlinge. „Eine Zahl, die im stetigen Steigen begriffen ist,“ wie Rendsburg Tafel-Koordinator Volker Siegling erklärt. Die Rendsburger Tafel ist eine Initiative von Kirchenkreis und Diakonie und betreibt neben den Ausgabestellestellen in Rendsburg weitere in Osterrönfeld, Schacht-Audorf und Owschlag.
Die neuen Räume in Owschlag konnten jetzt aufgrund einer Initiative von Bürgermeisterin Christiane Ostermeyer in der Grundschule beschafft werden. Dort werden die Lebensmittel soweit wie möglich für die Empfänger vorbereitet. Zusätzlich können sich diese noch bei Gemüse und Obst selbst bedienen. Jeder Korb Lebensmittel muss für eine Woche reichen, da die Tafel nur dienstags öffnet. Erika Sorkale bedankt sich für die Owschlager Lebensmittelspenden vor allem bei den Bäckereien Wollborn und Dallmeyer und bei Edeka Haas. „Die drei Geschäfte unterstützen uns vor Ort sehr“, so die Owschlager Tafel-Organisatorin. Der Großteil der ausgegebenen Lebensmittel stammt jedoch aus der Rendsburger Tafel-Zentrale. Bislang wurden die mit Privat-Pkw nach Owschlag transportiert. „Demnächst“, erklärt Volker Siegling, „können wir aber mit einem Transporter liefern.“ Denn auch in Rendsburg werden im Dezember neue Räume bezogen, die eine zentrale Vorbereitung der Lebensmittel ermöglichen.
Volker Siegling bedankte sich mit einem Blumenstrauß bei Erika Sorkale für das Engagement der Owschlager Außenstelle. Siegling betonte auch, dass die Beschaffung von Lebensmitteln, trotz steigender Empfängerzahlen, zurzeit kein Problem sei. Allerdings, so fügte er hinzu, sei manchmal der Transport eine Herausforderung. So könne eine Ladung Äpfel aus dem Alten Land nicht nach Schleswig-Holstein geschafft werden, weil pro Ladung mindestens 30 Tonnen abgenommen werden müssen. „Dafür haben wir leider keine Transportmöglichkeiten“, so Siegling. Wolfgang Henze