Norderstedt (whe) – Der Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe für Menschen die an Multipler Sklerose erkrankt sind, regte Marion und Harald Glaesmann Mitte der 1980er Jahre zur Gründung des Vereins „Christliche Fördergemeinschaft für Menschen in Not“ an. „Im Gegensatz zu typischen Zivilisationskrankheiten ist Multiple Sklerose auch durch eine bewusste und gesunde Lebensweise nicht zu beeinflussen und gilt bis heute als unheilbar“, so Harald Glaesmann.  Die beiden setzten sich ab da ehrenamtlich für die Deutsche Multiple-Sklerose-Gesellschaft (DMSG) ein, stellten bundesweit bis zu 800 Sammeldosen vor allen in Gaststätten, bei Friseuren oder in Gewerbebetrieben auf.

Marion und Harald Glaesmann, Gründer der "Christlichen Fördergemeinschaft für Menschen in Not". Fotos: Henze

Marion und Harald Glaesmann, Gründer der „Christlichen Fördergemeinschaft für Menschen in Not“. Fotos: Henze

Von 1985 bis 1994 konnte das Ehepaar Glaesmann auf diese Weise rund 300.000 Mark an Spendengeldern einwerben und teilweise der DMSG zur Verfügung stellen. Das Einlagenkapital, darunter auch ihre Doppelhaushälfte, diente schließlich zur förmlichen Gründung der Stiftung „Christliche Fördergemeinschaft für Menschen in Not“ im Jahr 1994.

Durch die gemeinnützige Tätigkeit sind Marion und Harald Glaesmann über ihre Stiftung in der Lage, regelmäßig und langfristig dem DMSG-Landesverband Schleswig-Holstein zu unterstützen. Alle Mittel werden unmittelbar für MS-erkrankte Menschen verwendet. Darüber hinaus werden 25 weitere Hilfsorganisationen in Schleswig-Holstein von der „Christlichen Fördergemeinschaft für Menschen in Not“ unterstützt. Darunter die Lebenshilfe Norderstedt, Frauenhaus, ARD Hilfe für Flüchtlinge, SOS Kinderdorf Harksheide, der Landesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte und der Förderverein für geistig behinderte Menschen. Und auch die Norderstedter Tafel, die bedürftige Menschen mit Lebensmittel versorgt.

Rund zwölf Tonnen Lebensmittel werden pro Woche von der Norderstedter Tafel umgeschlagen.

Rund zwölf Tonnen Lebensmittel werden pro Woche von der Norderstedter Tafel umgeschlagen.

Die Norderstedter Tafel wird unterstützt von Familie Glaesmann.

Die Norderstedter Tafel wird unterstützt von Familie Glaesmann.

„Wir können jede Hilfe gebrauchen“, bestätigt auch Tafel-Chefin Ingrid Ernst. Etwa eintausend Haushalte versorgt die Tafel wöchentlich mit Lebensmittel. 160 ehrenamtliche Mitarbeiter, vier Kühl-Lkw und elf Ausgabestellen in und rund um Norderstedt sorgen dafür, dass finanzschwache Menschen mit dem Notwendigsten für die Küche versorgt werden. Zwölf Tonnen Lebensmittel, die vom Handel oder Gewerbebetrieben zur Verfügung gestellt werden, können so pro Woche einer sozialen und unverzichtbaren Verwendung zugeführt werden. Und es tut Not, betont Ingrid Ernst. „Der Bedarf hat sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt.“ Und aus diesem Grund sei man sehr dankbar, dass die Förderstiftung von Familie Glaesmann auch die Tafel regelmäßig mit finanziellen Zuwendungen unterstützt. Die „Christliche Fördergmeinschaft für Menschen in Not“ ist für den schleswig-holsteinischen Stifterpreis 2016 nominiert worden.

Info:
Christliche Fördergemeinschaft für Menschen in Not
Am Ochsenzoll 57, 22850 Norderstedt
Tel./Fax: 040 529 66 60
Bankverbindung: Hamburger Volksbank; IBAN: DE71 2019 0003 0017 2330 03