Hartmut Mordhorst, Gründer der Margret-Schmieding-Stiftung, übergab am 8. Januar des Jahres in Kiel sechs symbolische Schecks zur finanziellen Förderung verschiedener sozialer und medizinischer Projekte (stiften-in-schleswig-holstein.de berichtete darüber: Link). Neben anderen wurde auch das Dr. Mildred-Scheel-Haus (MSH) auf dem Kieler Campus des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein mit 1.000 Euro bedacht. Unter dessen Dach befindet sich die von Professor Martin Gramatzki geleitete Sektion für Stammzell- und Immuntherapie, die mit wesentlicher Unterstützung der Deutschen Krebshilfe vor mehr als zehn Jahren eingerichtet worden ist, um die Knochenmark-Transplantationen in Schleswig-Holstein auf hohem Niveau auszubauen.
Seit Gründung wurden dort mehr als 1.000 Transplantationen mit Zellen des blutbildenden Systems bei Erwachsenen und Kindern durchgeführt. Neben der Versorgung von Leukämie- und Lymphom Patienten in 15 Reinraumzimmern liegt ein besonderer Schwerpunkt in der Betreuung von Patienten mit multiplem Myelom (Krebserkrankung der Plasmazellen).
Der Versorgung dieser Patienten gilt aber nur ein Bereich der Arbeit im MSH, ein weiterer ist hingegen der Spitzen-Forschung gewidmet. Entwickelt werden dort unter der Leitung von Laborchef Professor Matthias Peipp innovative Therapien mit monoklonalen Antikörpern oder hochspezifischen „kleinen Molekülen“. Darüber hinaus werden von zehn Ärzten und Naturwissenschaftlern im Labortrakt Immunkonstrukte und Wege zur zellinternen Signalwegblockierung erforscht. Man könnte es wohl auch als Antikörper-Entwicklung oder -einsatz bezeichnen. Für die Professoren Gramatzki und Peipp ist sicher, dass der Immuntherapie- und Antikörper-Entwicklung die Zukunft in der Tumor-Therapie gehört.
Gefördert werden diese Forschungsvorhaben von bedeutenden Drittmittelgebern, unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG, der Wilhelm-Sander-Stiftung, der Deutschen Jose Carreras Leukämie-Stiftung und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung. Wohlgemerkt, es geht bei diesen hochspezialisierten Forschungsvorhaben zwangsläufig um viel Geld, rund 90 Prozent von ihnen müssen mit Drittmitteln gefördert werden, um Wissenschaftler und Forschungsequipment finanzieren zu können.
Was kann eine kleine Stiftung wie die Margret-Schmieding-Stiftung da noch Gutes tun? „Eine Menge“, erklärt Professor Martin Gramatzki. Tatsächlich sei es nämlich so, dass Forschungsvorhaben nur unmittelbar gefördert und auf Heller und Pfennig abgerechnet werde. Daher stehen in aller Regel keine Mittel zur Ausstattung der Arbeitsumgebung zur Verfügung, denn die Finanzdecke am UKSH ist ebenfalls knapp. Wovon reden wir also? Zum Beispiel von der Ausstattung eines Gemeinschaftsraumes für die wissenschaftlichen Mitarbeiter oder auch von einer Patientenecke, die ein wenig Komfort und Gemütlichkeit ausstrahlt. „Anschaffungen also, die sowohl für Patienten und Mitarbeiter wichtig sind, aber keine hohe Priorität bei knappen Finanztöpfen haben“, so Gramatzki. „Aus diesem Grund sind wir der Margret-Schmieding-Stiftung sehr dankbar, dass sie uns hilft, unsere wichtige Arbeit leisten zu können“, so Sektionschef Martin Gramatzki und Laborleiter Matthias Peipp unisono. whe