
Unterstützung für die Bahnhofsmission (von links): Landespastor Heiko Naß; Stiftungsvorstand Bernd Hannemann; Gert Rathje, Ltr. Bahnhofsmission und Heinrich Deicke (rechts). Foto: Diako/Keller
Rendsburg (sish) – Landespastor Heiko Naß hat das Engagement der Bahnhofsmissionen in Schleswig-Holstein für die Flüchtlinge gewürdigt. „Die überwiegend ehrenamtlichen Mitarbeiter geben den Menschen, die zu uns kommen, eine erste Orientierung und das Gefühl, hier willkommen zu sein“, sagte Naß bei einem Besuch der Bahnhofsmission in Neumünster. Dort überreichte er einen Scheck der Diakonie Stiftung Schleswig-Holstein sowie der Stiftung Bahnhofsmission in Höhe von 1.000 Euro für die Arbeit der Sprachmittler in der Station.
Die Bahnhofsmission Neumünster kümmert sich täglich um mehr als einhundert Flüchtlinge. Sie sind auf dem Weg zur Erstaufnahme in der Stadt oder kommen von dort und sollen auf die Kreise und Kommunen verteilt werden.
„Oftmals fällt es diesen Menschen sehr schwer, sich zu orientieren. Wir helfen ihnen beim Fahrkartenkauf, geben Auskunft zu den Abfahrtszeiten und bringen sie zum richtigen Bahnsteig oder zu den Bussen“, sagt der Leiter der Bahnhofsmission Gert Rathje. „Bei der Verständigung unterstützen uns ehrenamtliche Sprachmittler. Das ist eine große und wichtige Hilfe.“
Zurzeit sind auf dem Bahnhof vier Sprachmittler im Einsatz. Mit dem Geld der Diakonie Stiftung und der Stiftung Bahnhofsmission soll ihre Arbeit unterstützt und ausgebaut werden. Die anderen Bahnhofsmissionen in Schleswig-Holstein engagieren sich ebenfalls sehr umfangreich für Flüchtlinge. Neben der mehrsprachigen Orientierungshilfe helfen sie bei der Suche nach Notunterkünften oder der Weiterreise nach Skandinavien. Sie bieten Gespräche an und unterstützen die Flüchtlinge mit Kleidung und Lebensmitteln.
„Das alles geschieht ehrenamtlich und neben dem Alltagsgeschäft“, sagt der Vorsitzende des Verbandes der Evangelischen Bahnhofsmission in der Nordkirche Heinrich Deicke. „Der Einsatz kann nicht hoch genug gewürdigt werden.“
In Schleswig-Holstein arbeiten zurzeit insgesamt 11 Bahnhofsmissionen. „Sie verstehen sich als Kirche im Bahnhof, um Menschen vor Ort in unterschiedlichen Situationen zur Seite zu stehen“, so Deicke. Die Mitarbeitenden unterstützen jeden, sofort und ohne Anmeldung: Reisende erhalten Auskünfte und Hilfe beim Ein- und Aussteigen sowie bei der Suche nach Aufenthalts- und Übernachtungsmöglichkeiten. Die Bahnhofsmissionen kümmern sich, wenn Menschen unterwegs in Notsituationen geraten, wenn sie durstig, hungrig, krank oder verletzt sind. Beratend unterstützt werden auch Menschen in existentiellen Notlagen, bei Sucht, Wohnungslosigkeit oder Verzweiflung. Die Bahnhofsmission Mobil begleitet auf Anmeldung Reisende im Nahverkehr.