Der Mitglieder des Stiftungsrates der Richard-Anders Kultur- und Denkmalstiftung haben auf ihrer letzten Sitzung beschlossen, die Eheleuten Ute und Ulrich Glüsing für die vorbildliche Restaurierung des historischen Bohlenspeichers auf ihrem Grundstück Dorfstraße 23 in Stakendorf (Kreis Plön) mit dem Denkmalpflegepreis 2014 auszuzeichnen. Die von dem Hohenfelder Unternehmer Richard Anders 2001 in Leben gerufene Stiftung würdigt mit dem Preis und einem Preisgeld von 5.000 Euro das besondere Engagement von Privatpersonen und Vereinen, die sich um die regionale Kulturarbeit und die Denkmalpflege verdient gemacht haben.
Die vom Landesamt für Denkmalpflege beauftragte Holzaltersbestimmung ergab ein Fälldatum für die zum Bau des Bohlenspeichers verwendeten Hölzer im Winterhalbjahr 1611/12. Damit gehört das Stakendorfer Baudenkmal zu den ältesten Belegstücken dieses Bautyps überhaupt. Umso mehr bemühten sich die Denkmalpfleger des Landes und des Kreises um den Erhalt des baufälligen Speichers und seinen Verbleib am historischen Standort.
Die Eheleute Glüsing, die zunächst andere bauliche Planungen auf dem Grundstück verfolgten und keine Verwendung für das Wirtschaftsgebäude sahen, zeigten sich zunehmend aufgeschlossen und schließlich begeistert, das historische Gebäude im Sinne der Denkmalpflege zu erhalten. Erhebliche Eigenmittel sowie finanzielle Zuwendungen des Landesamtes für Denkmalpflege und der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landschaft halfen, ein auch handwerklich überzeugendes Ergebnis zu erzielen.
Bohlenspeicher stellen eine selten gewordene Denkmalgattung dar, die sich in Schleswig-Holstein nur noch in der Probstei erhalten hat. Sie waren stets Bestandteil einer bäuerlichen Hofanlage und wurden im Laufe der Jahrhunderte häufig umgebaut oder auch umgesetzt. Dem Landesamt für Denkmalpflege sind nur noch sieben frei stehende Bohlenspeicher bekannt, von denen der von den Eheleuten Glüsing restaurierte der größte ist. (whe)