Meldorf (sish) – Es war ein anrührender Moment: Einige Asylbewerber waren ins Rentamt gekommen, um sich für eine Spende aus der Diakoniestiftung Schleswig-Holstein erkenntlich zu zeigen. In noch wenig geübter deutscher Sprache stellten sie sich bei Landespastor und Diakoniestiftungs-Vorstand Heiko Nass vor, konzentriert und voller Dankbarkeit.
Heiko Naß wiederum bedankte sich herzlich bei allen Gästen und ganz besonders bei den Mitarbeitern und Unterstützern der Migrations-Sozialberatungsstelle des Diakonischen Werkes, die sich so engagiert für die gelungene Willkommenskultur in Dithmarschen einsetzen.
6.600 Euro hatte der Landespastor im Gepäck; Geld, das aus dem Nachlass der Meldorfer Lehrerin Elke Noack stammt. Sie hatte einst Migranten ehrenamtlich unterrichtet, als von offizieller Seite die Notwendigkeit solcher Maßnahmen noch gar nicht gesehen wurde. Darüber hinaus förderte sie die Arbeit der diakonischen Migrationshilfe schon damals finanziell. Ihren Nachlass vermachte sie schließlich als Zustiftung mit Zweckbindung für diesen Dienst. Mit ihrem Geld werden Sprachkurse für diejenigen finanziert, die einen ungesicherten Aufenthaltsstatus in Deutschland haben und damit keinen Anspruch auf die staatlich finanzierte Kurse. Darüber hinaus organisiert das Diakonische Werk Sprachpartnerschaften: Ehrenamtliche und Migranten treffen sich regelmäßig, um intensiv Sprache und Leben im Alltag zu erleben.
Im Gespräch: Landespastor Heiko Naß (rechts)
Neben Landespastor Heiko Naß waren Bernd Hannemann, ebenfalls Vorstandsmitglied der Diakonie-Stiftung, sowie Propst Andreas Crystall bei der Scheckübergabe anwesend. Besonderer Gast war Thomas Schneider, Vermögensberater der Diakonie-Stiftung von der Sparkasse Westholstein. In schwierigen Zeiten sorgt er dafür, dass trotz niedriger Zinsen eine Gewinnausschüttung im Sinne der Stifterin möglich war. „Das rührt mich an“, sagte er aufrichtig mit Blick auf die Migranten, die so ernsthaft um Integration und um Spracherwerb bemüht sind.
„Wir sind sehr dankbar, dass wir das Geld dafür auf diese bewährte Weise bekommen dürfen“, sagte Gerhard Wiekhorst, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Dithmarschen. Und Propst Andreas Crystall ergänzte: „Ich bin sehr froh darüber, dass unser Haus auf diese Weise gefüllt wird und dass sich hier Menschen aus so vielen Ländern begegnen können.“ Inke Raabe