Selbst Stifter Hans-Harro Hansen konnte sich nicht erinnern, dass das Wetter jemals so trübe war, wie bei der diesjährigen Ausfahrt der Sigge-Paulsen-Stiftung am 13. Mai 2022. Dennoch waren alle Teilnehmer fröhlich, da nach zwei Jahren Corona-Pandemie erstmals wieder mit dem Ausflugsschiff „Adler 5“ von Strucklahnungshörn auf der Insel Nordstrand in See gestochen werden konnte. Rund 90 Kinder aus Nordfriesland wurden zu dieser Fahrt eingeladen.

Seetierfank auf „Adler 5“. Fotos: Henze

Die jährliche Ausfahrt zu den Seehundsbänken im nordfriesischen Wattenmeer gehört zu den Höhepunkten der Sigge-Paulsen-Stiftung, die vor 13 Jahren von dem ehemaligen Kapitän Hans-Harro Hansen und seiner leider im letzten Jahr verstorbenen Lebensgefährtin Erika Böge gegründet worden ist. In der Novelle „Sigge Paulsen, Schicksal einer jungen Nordfriesin“ hatte Hansen bereits zuvor in einfühlsamer Weise die Lebensgeschichte eines Mädchens beschrieben, das unter ärmlichen und schwierigen Bedingungen in Zeiten großer Not auf Nordstrand gelebt hatte. Dieses Schicksal vor Augen war der Anlass zur Gründung der Stiftung, die vor allem jungen Menschen in schwierigen Lebenslagen helfen soll, ihr eigenes Schicksal besser meistern zu können.

Stifter Hans-Harro Hansen im Gespräch.

Aber das trübe Wetter und auch der ein bisschen unangenehme Seegang konnten den „Seefahrern“ auf der „Adler 5“ nicht den Spaß verderben. Wie geplant wurden daher die Seehundsbänke angesteuert und auch das Schleppnetz konnte ausgebracht werden, um den Gästen zeigen zu können, wie vielfältig das Leben im Wattenmeer ist. Na ja, und Kuchen, Getränke und Süßigkeiten hatten natürlich auch ihren Anteil am Erfolg dieser Fahrt.

„Adler 5“ ist klar zum auslaufen.

Stifter Hans-Harro Hansen war froh und dankbar, dass nach zwei Jahren Pause endlich wieder in See gestochen werden konnte. „Ich bin davon überzeugt,“ so Hansen, „dass wir ab jetzt wieder jedes Jahr mit den Kindern zu den Seehundsbänken fahren können.“